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Darf ich vorstellen, mein Name ist Regenwald, oder damit es nicht zu Verwirrungen unter meinen Verwandten kommt Amazons-Regenwald. Von manchen werde ich auch als die Lunge der Welt, weil ich nämlich der Größte Sauerstoffgenerator der Welt bin und das noch dazu GRATIS. Ich lebe in Peru, Kolumbien, Venezuela, Ecuador, Bolivien, Guyana, Suriname, Französisch-Guyana und Brasilien. Ich bin ziemlich groß, wie groß kann ich leider nicht sagen weil sich meine Größe ständig verändert (ich schrumpfe) und ich bin ziemlich alt, so um die 55 Millionen Jahre. In mir leben viele tausende verschiedene Bäume, Tiere und Menschen. Jemand hat mir mal erzählt das ich die größte Biodiversität aller tropischen Wälder aufweise. Ich produziere jährlich 20 % des weltweiten Sauerstoffs und speichere enorme Mengen an CO2. Das Holz meiner Bäume ist sehr beliebt beim Menschen, warum weiss ich auch nicht so genau, aber ein Affe hat mir mal erzählt das man da wunderbar herumklettern kann. Vielleicht machen das ja auch die Menschen damit? Früher war es abgesehen von den Tieren und den Ureinwohnern sehr ruhig, doch seit ein paar Hundert Jahren geht es bei mir zum Teil zu wie beim Sommerschlussverkauf und alle noch das Beste Stück ergattern wollen. Das könnt ihr euch nicht vorstellen! Jeden Tag fahren entweder Bagger hinein, oder ich werde überhaupt verbrannt! Das tut mir jedes mal so weh. Dann kommen neue Tiere hin, Kühe. Die fressen dann ein bisschen was von dem Gras das da übrig geblieben ist und dann wandern sie weiter. Soja wird auch angebaut. Da hat mir eine Kuh mal erzählt das wird dann in andere Länder exportiert und dort essen das dann die Tiere. Ganz verstehe ich das ja nicht wirklich, kann man Soja wirklich nur in meinem Wald anbauen? Seit ein paar Monaten gibt es in einer der Länder in denen ich lebe einen neuen Präsidenten, der heißt Jair Bolsonaro und da haben mir die Bäume zugeflüstert das der ein bisschen einen Knall hat und sie noch mehr Angst und Sorgen haben als sonst. Der Bolsonaro will doch tatsächlich noch größere Teile meines Waldes abholzen, verbrennen und schauen das da noch mehr Kühe drauf herumtrampeln und noch mehr Soja angebaut wird, Staudämme gebaut werden und Bergbau betrieben wird. Ich weiß gar nicht wo die anderen Tiere dann alle hin sollen. Die haben dann ja noch weniger Platz. In den letzten Wochen hat er es doch tatsächlich geschafft, also nicht er persönlich sondern seine vielen kleinen Helferleins mich abzufackeln. Hunderte von Feuern wurden gelegt, und ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin verzweifelt, weinen und beten bringt da leider auch nichts mehr. Ich weiß schon das meine Bäume schön sind und die sonstige Natur und die Tiere auch, aber reicht es nicht nur wenn man mich besuchen kommt und man mich anschaut, so wie die Mona Lisa im Louvre? Muss man sich wirklich meine Bäume in die Wohnung stellen? Schmeckt mein Soja den Kühen, Schweinen und Menschen so viel besser als das Soja aus ihrem eigenen Land? Haben die sonst nichts zu essen? Muss man mich dafür wirklich töten? Muss ich dafür wirklich verbrennen? Kann mir das mal jemand erklären? Ich hoffe auf baldige Rettung, Dein Regenwald Anm: Jeder Jahr verbrennen 40 Mio ha Regenwald, dies entspricht einer Fläche von Deutschland und der Schweiz. In den letzen Jahren wird die Fläche immer größer. Seit Bolsonaro an der Macht ist explodiert sie quasi. Laut dem Institut für Weltraumforschung, dem INPE, gab es in den ersten acht Monaten dieses Jahres 2019 fast 84 Prozent mehr Feuer als ich im gleichen Zeitraum 2018. Im August diesen Jahres 2019 wurden 3x mehr Bäume abgeholzt als im Jahr zuvor. So groß wie 2019 war die Zerstörung durch den Menschen, also uns, noch nie.
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Letzte Woche wurde ich dazu eingeladen mir den Dokumentarfilm ‚Fair Traders‘ vorab anzusehen (Prädikat sehenswert!). In dem Dokumentarfilm von Nino Jacusso geht es um drei Menschen, die ihr Leben komplett umkrempeln und zum Teil von Null wieder beginnen, um Veränderung herbeizuführen. Veränderung für sich selbst und auch für die Gesellschaft. Es geht auch darum das Veränderung oft nicht so leicht herbeizuführen ist. Oftmals braucht es dazu Mut, Ausdauer, eine gewisse Naivität und ‚Scheiss drauf‘ Mentalität. Wir leben heutzutage in so unsicheren Zeiten mit Klimakrise, verrückten Politikern ohne Anstand, einer drohenden Überbevölkerung, … etc.. Wir wissen es eh alle. Diese unsicheren Zeiten führen dazu, das viele Menschen unsicher sind und nicht nur ihre eigenen Probleme sondern eben auch die großen Probleme der Menschheit mit sich herumschleppen. Statt einem ‚Scheiss drauf, ich mache das jetzt‘ führt das dann meistens eher zu einer Schockstarre und einem ‚Oh mein Gott, wie soll ich das alles nur schaffen‘ denken. Lasst uns deswegen wieder ein bisschen mehr sein wie Sina, Claudia und Patrick, die Protagonisten im Film und sagen ‚Scheiss drauf, ich mache das jetzt!‘ Der Film ist ab 20. September in allen österreichischen Kinos zu sehen. Unbedingt anschauen! *Werbung, unbezahlt |
AuthorHallo, mein Name ist Fiona. Ich liebe es zu Reisen und in andere Kulturen und Lebensstile einzutauchen. Dadurch bin ich zu den Themen Minimalismus und Zero Waste gestoßen. Seit über 5 Jahren lebe ich nun schon sehr minimalistisch ohne jedoch auf etwas verzichten zu müssen. Proud to be part of |